Gestern auf ORF2 hat endlich jemand die Fragen gestellt, die mich die ganze Zeit schon beschäftigt, die aber im der New Orleans-Berichterstattung bisher ausgelassen wurde:
Warum liegt die Stadt eigentlich unter dem Meeresspiegel? Ist es nicht dumm, dort zu bauen?
Nun, als die erste Siedlung dort errichtet wurde, lag sie natürlich überm Meeresspiegel. Seit der Zeit der ersten Siedlungen wurde der Mississippi jedoch stark verändert, was sich auch auf seinen Sedimenthaushalt auswirkt. Wegen zahlreicher Dämme wird ein erheblicher Teil des vom Fluss transportierten Materials zurückgehalten, bevor es die Mündung erreicht. In der Folge sinkt das gesamte Delta langsam aber stetig ab. und die Dämme entlang des Flusses werden höher und höher. Etwa 1 Quadratkilometer Fläche geht im Delta wohl jedes Jahr verloren. Da kann man sich ausrechnen, wie lange man die Stadt dort überhaupt noch halten kann, selbst wenn man sie jetzt nochmal trocken bekommt.
Mehr Info gibt es beispielsweise bei der Seite der Union of Concerned Scientists und beim Civil Engineering Magazine.