Montag 18.10.2004-Donnerstag 21.10.2004
Wir sind beim Hauptprogrammpunkt der Reise angekommen: 9th Intl. Symposium on R. Sed. in Yichang. Die Konferenz findet im Projekthotel direkt am Drei-Schluchten-Damm statt. Nachdem es anfangs etwas sehr getragen und erwartungsgemaess steif zugeht, entwickelt sich doch noch ein wie ich finde sehr interessanter Austausch. Die Beitraege sind ueberwiegend gut praesentiert und z.T. wird sogar etwas gestritten 🙂 Hoehepunkt ist unbestritten die Exkursion zur Baustelle des Drei-Schluchten-Dammes. Man kann von dem Mammutprojekt halten was man will: die Chinesen machen keine Geheimniskraemerei daraus und halten sich mit (auch zum Teil bedenklich stimmenden) Fakten nicht zurueck. Mir ist nach den Tagen hier etwas wohler und ich denke, wenn jemand die Probleme in den Griff kriegt, dann die Chinesen. Ausserdem halte ich das Wasserkraftwerk fuer die etwas weniger bedenkliche Variante – verglichen mit den einzigen realistischen Alternativen Kohle und Kernkraft.
Hier haben wir das wohl umstrittenste Wasserbauprojekt der Welt als Modell und in Natura: der Drei-Schluchten-Damm – so gesehen im Labor der Xinhua University, Beijing bzw. am Chang Yiang (Yangtze River).
Abends fluechten wir stets aus der heilen Vier-Sterne-Welt und gehen durchs bewachte Tor in die Arbeitersiedlung. Hier warten das wahre chinesische Leben auf uns: Strassenkuechen, Laeden und alles voll netter Leute, die uns interssiert beobachten, wie wir unheimliche Mengen Nudeln und Bier in uns einfloessen. Das Essen ist weitaus interessanter und oft leckerer als im Hotel. Das Bier kostet ein paar Cent und auch sonst ist einiges geboten: Billiard an der Strasse, Fotosessions mit begeisterten Kindermeuten, Rollschuh-Disko in ner Lagerhalle, Luftballon-Schiessen und mehr dergleichen.
Überall und ständig wird man in China vor allen erdenklichen Gefahren gewarnt. Die englische Übersetzung ist dabei oft eher amüsant… Hier gesehen an einer steilen Treppe mit Rutschgefahr.