Bahn fahren im Baltikum

Schon 2003 auf unserer ersten Reise durchs Baltikum war es nicht mehr immer möglich, mit der Bahn zum Ziel zu kommen. Leider ist es damit inzwischen nicht besser geworden. Die Bahn mit ihrer russischen Spurweite, überwiegend russischstaemmigem Personal und dem auch sonst althergebrachtem System (eine Schaffnerin je Wagon, Ticketkontrolle beim Einsteigen, keine Fahrt ohne Platzreservierung oder gar ohne Ticket) wird ganz überwiegend noch als Relikt der Sowietmacht gesehen und folglich gemieden. Im Ergebnis ist Zugfahren zu einem exotischen Zeitvertreib geworden und die Verbindungen entsprechend ausgeduennt. Von Vilnius nach Riga (per Reisebus stündlich, in ca. 4 Stunden) geht es beispielsweise nicht mehr ohne Zwischenuebernachtung. Eine Ausnahme ist die Strecke Klaipeda – Vilnius. Waren hier vor gut 10 Jahren noch ca. 6 bis 9 Stunden nötig, schafft der Expresszug die Strecke heute laut Fahrplan in 3:40h. Tatsächlich waren es für uns dann doch eher viereinhalb Stunden, aber die vergingen komfortabel. Klimatisiert, ohne Sitzplatzsorgen und mit jederzeit einem heißen Getränk von der Provodniza.

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Abhilfe für das Bahndilemma kommt vielleicht, wenn die EU demnachst die in Aussicht gestellt neue Regelspur-Verbindung in alle baltischen Hauptstädte finanziert. Ein nicht unwichtiger Schritt in Richtung europäische Integration wäre es.

One Response to “Bahn fahren im Baltikum”

  1. Wegener sagt:

    Ich sehe es geht Euch allen sehr gut.
    Erholt euch gut ein Küsschen an die Kleinen.
    Weiterhin noch schönen Urlaub.